Biographie
Karl Constanz wurde 1747 in Klausen als Sohn des dortigen Pfarrorganisten geboren. Nach seiner Priesterweihe 1770 wurde er 1771/72 für mindestens zwei Jahre zur Vervollkommnung seiner wohl schon als Kind von seinem Vater vermittelten Fertigkeit im Orgelspiel nach Salzburg geschickt. Bislang konnte nicht geklärt werden, bei wem Constanz in Salzburg Unterricht nahm; zumindest darf ein persönlicher Umgang mit den prägenden Persönlichkeiten des Musiklebens am fürsterzbischöflichen Hof angenommen werden, wie etwa Michael Haydn oder Mozart Vater und Sohn. Nach seiner Rückkehr nach Brixen wurden ihm das Benefizium „ad omnes sanctos“ und ein Gehalt als Hofmusiker zugesprochen. 1775 folgte Constanz dem Brixner Hoforganisten Franz Hopfgartner (1714-1775) nach; dieses ehrenvolle Amt an der Metropolitankirche Tirols bekleidete er bis zu seinem Tod. Während seiner langen Tätigkeit als Domorganist erlebte Constanz unter anderem die Säkularisation des Fürstbistums Brixen und die damit verbundene Umwandlung der fürstbischöflichen Hofmusik in die Brixner Dommusik.
Als Komponist kirchenmusikalischer Werke erreichte Karl Constanz überregionale Bekanntheit. Sein am weitesten verbreitetes Werk, das Ave Maria in Es-Dur, ist in den Musikarchiven von Stams, Hall, Schwaz (heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum), Feldkirch und Einsiedeln überliefert. Diese Komposition wurde am 12. Oktober 2003 bei einem Festgottesdienst im Rahmen des Symposions „Säkularisation in Tirol 1803“ der Brixner Initiative „Musik und Kirche“ aufgeführt.
LITERATUR:
Hildegard HERRMANN-Schneider, "Vom 'Hofmusiker' zum 'Dom- und Pfarrorganisten'. Der Brixner Komponist Carl Constanz (1747-1817) – ein Zeitzeuge der Säkularisation", in: [Programmheft] Säkularisation 1803 in Tirol. Symposion: Referate – Liturgie – Konzerte. Brixen, 9.12. Oktober 2003, Brixner Initiative "Musik und Kirche" 2003